Systemisch-konstruktivistisches Coaching richtet sich an Menschen, die in komplexen beruflichen oder persönlichen Entscheidungssituationen stehen und neue Handlungsräume erschließen möchten. Es basiert auf der Überzeugung, dass Wirklichkeit individuell konstruiert wird – durch Erfahrungen, Werte, Rollen und Beziehungen. Coaching bedeutet hier nicht Beratung im klassischen Sinne, sondern die Begleitung eines reflexiven Prozesses, in dem Klient:innen ihre eigene Sichtweise erforschen, erweitern und neu ausrichten.
Im Zentrum steht die Frage: Was ist für Sie in Ihrer Situation hilfreich und stimmig?
Nicht Wahrheit, sondern Brauchbarkeit ist das Ziel – also die Entwicklung von Lösungen, die zur eigenen Lebensrealität passen.
Ich arbeite mit bewährten systemischen Werkzeugen wie dem Tetralemma-Modell, der Drei-Positionen-Technik, Werteanalysen und strukturierenden Visualisierungen. Diese ermöglichen es, festgefahrene Denk- und Entscheidungsmuster zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entwickeln. Die Haltung ist geprägt von Wertschätzung, Ressourcenorientierung und der Annahme, dass jeder Mensch über die Fähigkeit zur Selbststeuerung verfügt.
Fragen nach Werten und Sinn im Beruf / schwierige Arbeitsphasen:
Wenn jemand im Job nicht mehr weiß, was ihm wichtig ist, oder sich fragt, welchen Sinn die eigene Arbeit hat.
Beispiel: Eine Mitarbeiterin merkt, dass sie sich für ihre Aufgaben nicht mehr begeistern kann und fragt sich, ob sie im richtigen Beruf ist.
Schwierige berufliche Entscheidungen treffen:
Wenn man zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten im Job hin- und hergerissen ist und nicht weiß, was das Richtige ist.
Beispiel: Ein Teamleiter überlegt, ob er ein attraktives Jobangebot in einer anderen Gesellschaft annehmen oder im aktuellen Unternehmen bleiben soll.
Eigene Ziele und Motivation im Beruf finden:
Wenn man herausfinden möchte, was man im Job wirklich erreichen will und was einen bei der Arbeit antreibt.
Beispiel: Eine junge Fachkraft möchte wissen, ob sie sich auf eine Führungsposition vorbereiten oder lieber Expertin im Fachgebiet bleiben will.
Führung in Zeiten von Veränderung / Umgang mit Widerstand:
Wenn man als Führungskraft Veränderungen im Team oder Unternehmen begleiten muss und dabei auf Widerstand stößt.
Beispiel: Eine Abteilungsleiterin soll neue digitale Prozesse einführen, aber das Team ist skeptisch und lehnt viele Neuerungen ab.
Konflikte oder Probleme im Team oder mit Vorgesetzten:
Wenn es Konflikte mit Kolleg:innen, Chefs oder in Teams mit mehreren Führungsebenen gibt.
Beispiel: Zwei Kollegen geraten immer wieder aneinander, weil sie unterschiedliche Vorstellungen von Zusammenarbeit haben.
Unklare Rollen oder erlebter Statusverlust im Unternehmen:
Wenn man nicht mehr weiß, welche Rolle man im Team hat, oder das Gefühl hat, an Einfluss zu verlieren.
Beispiel: Nach einer Umstrukturierung ist ein Mitarbeiter plötzlich nicht mehr Teamleiter und fühlt sich im neuen Team unsicher.
Über sich selbst im Job nachdenken, mit Kritik umgehen, Selbstbewusstsein stärken:
Wenn man lernen möchte, sich selbst im Beruf besser zu verstehen, mit Kritik umzugehen und mehr Selbstvertrauen zu bekommen.
Beispiel: Eine Mitarbeiterin bekommt negatives Feedback und möchte lernen, wie sie damit konstruktiv umgehen kann.
Besser kommunizieren und Rückmeldung geben im Arbeitsalltag:
Wenn man lernen möchte, im Job klarer zu sprechen, zuzuhören und gutes Feedback zu geben.
Beispiel: Ein Projektleiter möchte lernen, wie er seinem Team ehrliches, aber wertschätzendes Feedback gibt.
Sich auf neue berufliche Aufgaben oder Rollen vorbereiten:
Zum Beispiel, wenn man sich selbstständig machen will oder eine neue Führungsaufgabe übernimmt.
Beispiel: Ein Mitarbeiter wird zum Teamleiter befördert und möchte sich auf die neue Rolle vorbereiten.
Mit Unsicherheit, Widersprüchen und komplexen Situationen im Beruf umgehen:
Wenn man lernen möchte, mit Unsicherheit, widersprüchlichen Anforderungen oder schwierigen Situationen im Arbeitsalltag besser klarzukommen.
Beispiel: Eine Führungskraft muss in einem sich ständig verändernden Markt Entscheidungen treffen, obwohl viele Informationen fehlen.
Systemisch-konstruktivistisches Coaching geht über klassische Beratung hinaus: Es eröffnet neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten, indem es die individuelle Wirklichkeitskonstruktion sichtbar macht und zur bewussten Gestaltung einlädt. Die Klient:innen erleben sich als aktive Gestalter:innen ihrer Situation – mit Klarheit, Selbstwirksamkeit und Entscheidungskompetenz.